Sektionsgeschichte

Geschichte der Sektion im BDP

Im BDP besteht die Sektion Schriftpsychologie seit 1947.

Zu den Fachgebieten Gesundheitspsychologie und Umweltpsychologie bildeten sich im BDP seit 1989 Fachgruppen und Bundesausschüsse.

Die Sektion Schriftpsychologie erweiterte sich 1998 zur Sektion Gesundheits-, Umwelt- und Schriftpsychologie (Sektion GUS) mit den Fachbereichen Gesundheitspsychologie, Umweltpsychologie und Schriftpsychologie.  

Nach Beendigung des Fachbereiches Schriftpsychologie im Jahr 2022 heißt die Sektion Gesundheits- und Umweltpsychologie.  

Aus der Geschichte der Sektion sind Informationen zur Schriftpsychologie in einer eigenen Webseite gesammelt. 

Weiterhin sind in der Sektion Erinnerungen an Psychologinnen und Psychologen in einer eigenen Webseite erhalten.     

1947 - 1998

  • Sektion Schriftpsychologie seit 1947

    Im BDP wurde 1947 die "Sektion Graphologie" als erste fachbezogene "Sektion" im BDP gegründet; sie benannte sich später "Sektion Schriftpsychologie". Die Sektion GUS hat demnach Ihre Wurzeln in der ältesten Sektion im BDP.

    Anfänge der "Sektion Graphologie" im BDP

    Seit Prof. Dr. Robert Heiß ab 1943 das Psychologische Institut der Universität Freiburg leitete, förderte er die Ausbildung in Psychodiagnostik, darunter auch die Schriftpsychologie mit psychometrischen Forschungen, u.a. durch Dissertationen.

    Bei der Mitgliederversammlung des BDP (in der Britischen Zone) wurde am 01.09.1947 die "Sektion für Graphologie" gebildet, vermutlich vorwiegend auf Initiative von Prof. Robert Pophal als Psychiater, Professor für Graphologie an der Universität Hamburg und Vorsitzender des Verbandes Deutscher Graphologen. Vorstandsmitglied war auch die Psychologin Dr, Henriette Schwung. Die Sektion initiierte eine Berufsprüfung mit einer Prüfungskommission des BDP zur Aufnahme bewährter Graphiologen (nicht unbedingt von Psychologen) in die Sektion; die Mitglieder führten die Berufsbezeichnung "Graphologe BDP, Mitglied des BDP". (Kar H. Bönner & Helmut E. Lück: Die Mitteilungen des Berufsverbandes Deutscher Psychologie 1947 - 1950; Frankfurt/M. 1998, S. 52, S. 87., S.119, S. 250). In die Sektion wurden vermutlich viele nicht-psychologische Mitglieder aus Verbänden für Graphologie aufgenommen. 

    Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie beschloss 1948, ein graphologisches Universitätsexamen für die Universitäten Freiburg (Prof. Heiß), Hamburg (Prof. Pophal) und Mainz (Prof. Undeutsch) einzurichten (Bönner & Lück, S. 138).  

    (Die weitere Geschichte der Sektion Graphologie und ihrer Umbenennung in Sektion Schriftpsychologie ist unbekannt.)

    Sektion Schriftpsychologie seit 1990

    Maria Paul-Mengelberg, geboren 1914, Lehrbeauftragte für Schriftpsychologie an der Universität Bonn, war Vorsitzende der Sektion Schriftpsychologie, mindestens seit 1990.  Ihr Buch: "Die Handschrift von ehemaligen Kriegsgefangenen und politisch Verfolgten" (Bouvier Verlag, 1972) ist bekannt geworden (gemäß Online-Suche).  

    Hartwig Wennemar, geboren 1941, 'Schüler' von Maria Paul-Mengelberg, war stellvertretender Vorsitzender der Sektion Schriftpsychologie. Er vertrat die Sektion Schriftpsychologie mindestens seit 1990 auf Delegiertenkonferenzen d


  • Aufbruch für Gesundheitspsychologie
    Internationale Aufbruchsbewegung für selbstbewusstes gesundes Leben - auch Start für Gesundheitspsychologie.

    Ca. 1975 begann eine internationale Aufbruchsbewegung für Gesundheit als bewusst erlebtes Wohlbefinden, für ein selbstbewusstes gesundes Leben; sie wurde maßgeblich durch Psychologinnen und Psychologen gefördert. (weiter) 

    Die Aufbruchsbewegung (auch als „Psychoboom“ bezeichnet) wurde maßgeblich durch Psychologinnen und Psychologen, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten gefördert.

    Im Bereich der Psychotherapie entfalteten sich  mehrere Orientierungen einer „Humanistischen Psychologie“ mit Zielsetzungen von Selbstverwirklichung, bewusster Persönlichkeitsentfaltung, vor allem durch mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung für Körperempfindungen, Gefühle und familiendynamische Prozesse. Diese Orientierungen lassen sich auch als ‚gesundheitspsychologisch‘ kennzeichnen.  

    Seit den 80er Jahren haben sich in der internationalen und nationalen Gesundheitspolitik die Tätigkeitsfelder Gesundheitsförderung und Prävention etabliert. Sie wurden vor allem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch die Zielstrategie „Gesundheit für alle" (seit 1984) und die Ottawa-Charta (1986) hervorgehoben. 

    Im Gesundheitswesen der Bundesrepublik Deutschland entstanden viele Initiativen und Aktivitäten zur Gesundheitsförderung und Prävention, und zwar durch maßgebliche Mitarbeit von Psychologinnen und Psychologen. Beispiele dafür sind:

    • Die AOK des Kreises Mettmann führte ab 1980 ein dann auch von der Bundesregierung unterstütztes Modellprojekt „Aktion Gesundheit“ zur Gesundheitsförderung unter der Leitung der Psychologin Dr. Regina Krause und den Psychologen Fritz Bindzius und Eberhard Okon durch. Für Kurse zur Gesundheitsförderung bei der AOK wurden in Zusammenarbeit mit dem von Psychologen geführten Institut für Therapieforschung (IFT) in München Konzeptionen entwickelt, Kursleiterschulungen durchgeführt und Evaluationen vorgenommen. Diese Entwicklung trug auch zur gesetzlichen Einfügung von Prävention und Gesundheitsförderung in den Leistungskatalog der Krankenkassen ab 1989 bei.

    • Das Institut für Therapieforschung in München (IFT) konzipierte in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung seit den 80er Jahren qualifizierte Gesundheitsförderungsmaßnahmen zur Stressbewältigung, Gewichtsreduktion, Raucherentwöhnung usw.  und führte entsprechende Kursleiterschulungen durch.

    • Die Selbsthilfebewegung fand großen Aufschwung. In vielen Städten entstanden Selbsthilfe-Kontaktstellen. Diese Bewegung wurde vor allem von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Selbsthilfegruppen (DAG SHG) unter maßgeblicher Mitarbeit von Psychotherapeuten (Dr. Michael Lukas Moeller + Jürgen Matzat) gefördert.
    • In vielen Orten wurden Gesundheitszentren geführt und meist von psychotherapeutisch ausgebildeten Ärzten und PsychologInnen geleitet, z.B. der Gesundheitspark im Münchener Olympiastadion von Curd Michael Hockel.
    • Die Gesundheitsämter verstärkten Aufgaben der Prävention und stellten vermehrt PsychologInnen ein.
    • Für Rehabilitationskliniken wurde von der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) unter der Leitung des Psychologen Hans-Dieter Kijanski in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) das Programm „Gesundheit selbst machen", ein Vortrags- und Kursprogramm zur Gesundheitserziehung, als Standardleistung eingeführt. Kursleiterschulungen zur Durchführung dieses Programmes wurden von Psychologinnen und Psychologen durchgeführt.

  • Gesundheitspsychologie im BDP seit 1989

    Im BDP bilden Psychologinnen und Psychologen 1988 eine Fachgruppe 'Psychologen in der Prävention' in der Sektion Klinische Psychologie sowie 1994 einen Bundesausschuss Gesundheitspsychologie. (weiter)

    Sektion Klinische Psychologie:  seit 1980 Fachgruppen für klinisch-psychologiche und gesundheitspsychologische Berufsfelder. (vgl. Fachgruppen der Sektion Klinische Psychologie)

    Arbeitskreis „Psychologische Gesundheitsförderung und Prävention" in der Sektion Klinische Psychologie 

    1988: Fritz Bindzius und Eberhard Okon, die als Psychologen bei der AOK Mettmann ein von der Bundesregierung unterstütztes Modellprojekt zur Gesundheitsförderung leiteten, (vgl. oben), gründeten den Arbeitskreis „Klinische Psychologen in der Prävention" in der Sektion Klinische Psychologie.

    2/1991:  1. Tagung „Gesundheit und Lebensqualität" in Bochum
    > Publikation: Tagungsbericht: Gesundheit und Lebensqualität - Bericht der 1. Tagung 'Psychologen in der Prävention'", DPV, Bonn 1993.

    10/1993:  Umbenennungn in Arbeitskreis „Psychologische Gesundheitsförderung und Prävention“;
    AK-Leitung: Maximilian Rieländer, Lutz Hertel, Georg Loos, Ingela Russo-Geffken von 1993 - 1998.  

    Aktivitäten des AK bis 1998: 

    • Regionalgruppen zwecks Erfahrungsaustausch, kollegialer Fortbildung und Supervision sowie Durchführung kooperativer Aktivitäten im Sinne von Öffentlichkeitsarbeit; 
    • 5 AK-Tagungen mit Tagungsberichten, als Bücher veröffentlicht (s.u.);
    • Mitarbeit beim Aufbau der Fortbildung ‘Psychologische Gesundheitsförderung BDP’; 

    > Publikationen

    Bundesausschuß Gesundheitspsychologie von 3/1994 - 12/1996

    vom BDP-Präsidium als Beratungsgremium eingesetzt, um gesundheitspsychologische Berufsfelder zu definieren und berufspolitische Maßnahmen zu konzipieren.

    Leitung: Maximilian Rieländer; Mitglieder: Fritz Bindzius, Harald Broschek, Carola Brücher-Albers, Fritz Meyer-Gramcko, Heinrich Thomsen. 

    Ergebnisse:

    • Konzeptionen für die Gesundheitspsychologie im BDP,
    • „Leitsätze zur psychologischen Gesundheitsförderung" des BDP initiiert, von der Delegiertenkonferenz verabschiedet,
    • Mitarbeit in der Entwicklung der Fortbildung "Psychologische Gesundheitsförderung BDP"
    • Vorbereitung der Organisation von Gesundheitspsychologie in einer Sektion des BDP

    Fortbildung "Psychologische Gesundheitsförderung BDP"

    Durch eine vom Leiter der Deutschen Psychologen Akademie Friedrich Wilhelm Wilker initiierte  Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des BDP (Maximiiian Rieländer und Carola Brücher-Albers), der Fachgruppe Gesundheitspsychologie der DGPs (Prof. Matthias Jerusalem) und der DGMP (Prof. Gert Kaluza) wurde 2/1994 - 5/1995 die  Fortbildung „Psychologische Gesundheitsförderung BDP" für Psychologinnen und Psychologen konzipiert.

    Kleinere Veränderungen wurden 2005 und 2013 in der Zusammenarbeit von der DPA und dem Fachbereich Gesundheitspsychologie (Julia Scharnhorst und Maximilian Rieländer) der Sektion GUS erarbeitet.

    > Darstellung der Fortbildung "Psychologische Gesundheitsförderung BDP"

    Fachgruppe „Entspannungsverfahren" in der Sektion Klinische Psychologie 

    Aktivitäten:

    • Leit- und Richtlinien für Entspannungsverfahren (Autogenes Training und Progressive Relaxation) und Stressbewältigungsverfahren entwickelt
    • Qualifikationsmaßstäbe für Kursleiter entwickelt
    • Fortbildungen und Zertifizierungen zusammen mit der Deutschen Psychologen Akademie (DPA) des BDP.  

  • Kooperation der WHO-Europa mit 'Gesundheitspsychologie im BDP'

    Die WHO für Europa kooperierte für die Strategie "Gesundheit für alle" mehrfach mit Vertretern/Untergliederungen für 'Gesundheitspsychologie' im BDP.

    5/1984: Konferenz der Weltgesundheitsorganisation für Europa (WHO-Euro) für die Strategie "Gesundheit für alle im Jahr 2000" mit der Europäischen Föderation der Berufsverbände von Psychologen (EFPA) in Köln, mitgestaltet vom EFPA-Gründungspräsidenten Curd Michael Hockel, Vizepräsident des BDP von 1978 - 1983, aktives Mitglied in BDP-Untergliederungen für Gesundheitspsychologie
    (zum Tagungsbericht „Beiträge der Psychologie zu Programmentwicklungen des WHO-Regionalbüros für Europa“)
    Die Konferenz war "ein Kristallisationskern der Entwicklung einer Gesundheitspsychologie in Deutschland"  (C.M.Hockel) und der Beginn der Gesundheitspsychologie als Aktionsfeld im BDP.  

    7/1994: Gespräch im WHO-Regionalbüro für Europa in Kopenhagen des BDP-Vertreters Maximilian Rieländer mit dem deutschen Mitarbeiter Rüdiger Krech zur weiteren Zusammenarbeit für die Zielsetzungen "Gesundheit für alle"

    10/1994: Tagung des BDP-Arbeitskreises 'Psychologische Gesundheitsförderung und Prävention' „Psychologische Gesundheitsförderung - ein Berufsfeld mit Zukunft" mit der Teilnahme des WHO-Mitarbeiters Rüdiger Krech und seinem Referat "Gesundheitsförderung - Herausforderung an die Psychologie"

    10/1997: Tagung des BDP-Arbeitskreises 'Psychologische Gesundheitsförderung und Prävention'   „’Gesundheit für alle’  in Europa - Ziele der Weltgesundheitsorganisation - Beiträge deutscher PsychologInnen“ mit der Teilnahme des WHO-Mitarbeiters Rüdiger Krech.
    Zur Veröffentlichung der Tagungsergebnisse: Gesundheit für Alle im 21. Jahrhundert - Neue Ziele der Weltgesundheitsorganisation mit psychologischen Perspektiven erreichen.  

    > Publikation: Entwicklungen der Zielstrategie „Gesundheit für alle“  und die Mitarbeit von Psychologenverbänden (Maximilian Rieländer)


  • Umweltpsychologie im BDP seit 1984

    Die Umweltpsychologie wird ca. 1984 ein wissenschaftliches Fachgebiet der Psychologie.

    Dr. Rudolf Günther organisierte gemeinsam mit Gerhard Winter und Helmut Moser 1984 an der Universität Tübingen einen Workshop-Kongress der Sektion Politische Psychologie mit dem Schwerpunkt "Umweltpolitik – Umweltbewusstsein - Umweltverhalten" und veröffentlichte die Ergebnisse im Buch "Umweltbewusstsein und persönliches Handeln: Der Bürger im Spannungsfeld zwischen Administration, Expertentum und sozialer Verantwortung" (1986) (antiquarisch erhältlich). Er gründete den Arbeitskreis „Umweltpsychologie“ in der Sektion Politische Psychologie.

    Ab 1990 initiierte Rudolf Günther auf Grundlage eines DK-Beschlusses die Verankerung der Umweltpsychologie im BDP. Er startete eine Vernetzungsinitiative auf dem ersten deutschen Tag der Psychologie 1991 in Dresden und führte eine Klausurtagung zur „Professionalisierung der Umweltpsychologie“ in Kassel durch. Er übernahm 1991 die Leitung des vom BDP-Präsidium gegründeten Bundesausschusses Umweltpsychologie im BDP. In vielen Arbeitstreffen des Bundesausschusses, in umweltpsychologischen Fachtagungen und Kongressbeiträgen (Regensburg 1992, Bonn 1993, Kiel 1994, Bremen 1995, Dornstadt 1996) sowie Regionaltreffen wurde unter seiner Führung und in enger Zusammenarbeit mit Hubert R. Schübel, Detlef Timp, Sigrun Preuss u.a. die Vernetzung, Professionalisierung und Außendarstellung der Umweltpsychologie im BDP und in Zusammenarbeit mit dem BÖP weiterentwickelt. Von 1993 - 1996 wurden die "Umweltpsychologische Mitteilungen (UPM)" als "umweltpsychologische Berichte aus Forschung und Praxis" mit 3 Berichtsheften vom Bundesausschuss Umweltpsychologie bzw. von Dr. Rudolf Günther und Detlef Timp herausgegeben-


1998 - 2022 Sektion Gesundheits-, Umwelt und Schriftpsychologie (GUS)

ab 2023 Sektion Gesundheits- und Umweltpsychologie

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