BDP und seine Fachsektion VPP zeichnen Positionspapier „Berufsständische Versorgungswerke - Kapitalanlagen für planetare Gesundheit“ der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e. V.
News
In Deutschland gibt es über 90 Versorgungswerke mit über 1 Millionen Mitgliedern. Neben weiteren Berufsgruppen wie Ärzt*innen, Rechtsanwält*innen, Architekt*innen, Wirtschaftsprüfer*innen oder Steuerberater*innen sind auch Psychologische Psychotherapeut*innen über Versorgungswerke pflichtversichert.
Neben der gesetzlichen Rentenversicherung und Beamtenversorgung gehören die Versorgungswerke zur ersten Säule in der berufsständischen Regelsicherung mit dem Zweck langfristig und generationengerecht die Alters-, Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenversorgung ihrer Mitglieder sicherzustellen.
Laut eigenen Angaben gilt für die Versorgungswerke grundsätzlich das Prinzip „Sicherheit geht vor Rendite“, wonach ein Großteil der Gelder in festverzinslichen Wertpapieren mit festen Laufzeiten angelegt wird.
Doch eine echte Kapitalsicherung kann letztlich nur durch die Eindämmung der ökologischen Krise erreicht werden, denn nur mit gesunden Ökosystemen ist langfristig die Voraussetzung für die Gesundheit der Menschen und wirtschaftliche Prosperität gegeben, erläutert KLUG im gerade veröffentlichten Positionspapier „Berufsständische Versorgungswerke - Kapitalanlagen für planetare Gesundheit“.
Derzeit ist nicht nachvollziehbar, inwieweit die Versorgungswerke kurz- und langfristige gesundheitliche, ökologische und ökonomische Risiken in ihren Kapitalanlagestrategien berücksichtigen, urteilt KLUG.
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) und seine Fachsektion Psychologischer Psychotherapeut*innen unterstützen diese Aussage und zeichnen gemeinsam mit weiteren Organisationen aus dem heilberuflichen Sektor das Positionspapier von KLUG.
Gemeinsam mit KLUG fordern die zeichnenden Organisationen die Versorgungswerke zur Umsetzung der nachstehenden 5-Punkte-Agenda auf:
Versorgungswerke sollten danach gesundheitliche, ökologische oder ökonomische Schäden durch Kapitalanlagen vermeiden und eine Strategie für krisenresiliente Kapitalanlagen entwickeln. Die Kapitalanlagen sollten die Transformation zu einer Wirtschaftsweise innerhalb planetarer Belastungsgrenzen fördern und die Versorgungswerke selbst überprüfbar innerhalb dieser Belastungsgrenzen operieren. Die Mitglieder und Öffentlichkeit sollten über geplante und erreichte Anpassungen und (Zwischen-)ziele regelmäßig informiert werden.
Der BDP engagiert sich seit vielen Jahren in der politischen Debatte zum Klimawandel und stellt die besondere Rolle der Psychologie bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels heraus. Gleichzeitig nimmt er seine gesellschaftliche Verantwortung als Psycholog*innenvereinigung zur Förderung des Klimaschutzes wahr und bietet Informationen und regelmäßig Aktivitäten rund um das Thema an.
Die nächste BDP-Veranstaltung zum Thema findet am 24.09.2025 statt:
Klima und Psychologie - Online-Workshop: "Überblick Klimakommunikation"
Für ausführliche Informationen steht das Positionspapier hier zum Download zu Verfügung: