Bericht von der BDP-Delegiertenkonferenz Herbst 2025

Am 22./23.11.2025 fand die diesjährige Herbst-Delegiertenkonferenz (DK) des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen in Berlin statt.

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Die VPP-Fraktion war neben Susanne Berwanger, die auch BDP-Vizepräsidentin ist und Gunter Nittel, der Mitglied des DK-Vorstandes ist, durch Johanna Thünker, Heike Bott, Hans-Jürgen Papenfuß, Axel Schroeder, Agnes Mehl, Claudia Appelt und Juliana Matt vertreten.
 

Bericht des Vorstandes: Zur Lage des Verbands

Der Verbandsvorstand legte einen ausgesprochen umfangreichen Bericht vor, der vor Ort erörtert wurde. Positiv sind die vielen berufspolitischen Aktivitäten und zahlreiche Modernisierungsprojekte, die auch den Mitgliedern zu Gute kommen – zum Beispiel das neue Mitgliederportal. Weniger erfreulich ist die sinkende Mitgliederzahl, nach der letzten Beitragsanpassung haben bedauerlicherweise überdurchschnittlich viele Personen von ihrem Kündigungsrecht Gebrauch gemacht. Präsidentin Thordis Bethlehem zeigte sich dennoch optimistisch, man habe vieles „aufgeräumt“ und modernisiert, nun sei es an der Zeit, aktiv neue Mitglieder anzuwerben.
 

Haushalt

Traditionell im Herbst wird der Vorstand entlastet und der Haushalt für das kommende Jahr beschlossen. Da der BDP im vergangenen Jahr von einer festen Mittelzuweisung an die Untergliederungen („Pro-Kopf-Pauschale“) auf eine bedarfsabhängige, flexiblere Budgetplanung umgestellt hat, ist es derzeit schwierig, verlässliche Hochrechnungen durchzuführen, und es wurde ein Haushalt mit negativem Ergebnis beschlossen. Allerdings sorgen die neuen Regelungen auch dafür, dass Projekte und notwendige Investitionen flexibler durchgeführt werden können.
Reform der Verbandsstruktur
Seit dem letzten Jahr wurden in mehreren Arbeitsgruppen unter Leitung des DK-Vorstands Strategien diskutiert, um den Verband zukunftssicher zu machen. Nun lagen der DK gleich mehrere Anträge vor, wie dieser Reformprozess zeitnah zu zufriedenstellenden Ergebnissen kommen kann. Nach leidenschaftlicher Debatte wurde schließlich ein Antrag beschlossen, der einen klaren Zeitplan ebenso vorsieht wie die Zuhilfenahme externer Expertise. 


Vorstandswahlen

Am Sonntagmorgen wurde zunächst den bisherigen Vorständen gedankt. Für den Posten der Präsidentin bzw. des Präsidenten hatten sich Thordis Bethlehem und Laszlo Pota beworben, Letzterer zog seine Kandidatur dann allerdings wieder zurück. Thordis Bethlehem wurde mit großer Mehrheit im Amt bestätigt, ebenso Susanne Berwanger vom VPP als Vizepräsidentin. Ralph Schliewenz stellte sich nicht erneut zu Wahl, er wird den Vorsitz der BDP-Sektion Klinische Psychologie übernehmen. Für ihn wurde Ivon Ames aus dem Vorstand der Sektion Wirtschaftspsychologie neu in das Vize-Präsident*innenamt gewählt.
 

Berufspolitik

Neben innerverbandlichen Angelegenheiten darf auch die Berufspolitik nicht zu kurz kommen. Dies geschah im Rahmen zweier Resolutionen: Susanne Berwanger initiierte eine Resolution zum Beschlagnahmungsverbot der elektronischen Patientenakte ePA. Ein notwendiger Schritt aufgrund der nationalen Umsetzungsnotwendigkeit der europäischen E-Evidence-Verordnung (EEVO). Eine zweite Resolution wurde vom Team Kindeswohl und Kinderrechte eingebracht und betrifft die psychologischen Perspektiven und gerechte Startchancen für Kinder im Kindergartenalter. Zu diesem Thema soll auch eine Arbeitsgruppe gegründet werden.


Weitere Themen

Die DK beschäftigte sich natürlich noch mit vielen weiteren Themen. Im Bereich Fachpolitik stellte die Sektion Wirtschaftspsychologie ihre umfangreichen Aktivitäten im Bereich Arbeitssicherheit da. Neben den berufspolitischen Anstrengungen dafür, dass die Psychologie eine dritte Säule im Arbeitssicherheitsgesetz bekommt, stellte Ivon Ames das neue Zertifikat „Fachpsycholog*in für Gesundheit und Arbeitssicherheit“ vor. Es handelt sich dabei um eine postgraduale Weiterbildung mit anschließendem BDP-Zertifikat. Darüber hinaus gab es einen Beschluss zur Satzungsänderung, um zukünftig graduierte Mitglieder besser abbilden zu können und die Weichen wurden gestellt dafür, dass die Psychologische Hochschule Berlin eine Stiftung gründen kann.

Dr. Johanna Thünker
 

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SK VPP
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