BDP nimmt sich der Bachelors an
Workshop beriet über Kooperation, Abgrenzung und Unterstützung
Ein neuer psychologierelevanter Berufsabschluss – der Bachelor der Psychologie – ist geschaffen worden. Wie wollen, wie sollen Psychologen und Psychotherapeuten mit ihnen umgehen, kooperieren, wie sollen sie sich abgrenzen? Das war die relevante Frage auf dem Bachelor-Workshop, den die Sektion Angestellte und Beamtete Psychologen am 16. Oktober 2010 BDP-intern am Rande ihres Halbjahrestreffens der Sektion veranstaltete.
Als Referentin konnte Dr. Ulrike Worringen (Deutsche Rentenversicherung Bund) gewonnen werden. Vom BDP kam der Fachreferent Fredi Lang. Die damalige BDP-Präsidentin Carola Brücher-Albers, die schon als Generalsekretärin der EFPA auf den Bologna-Prozess und die zu erwartenden Veränderungen aufmerksam machte, sprach ein Grußwort. Teilnehmer waren Vorsitzende und Vorstandsmitglieder von Untergliederungen des BDP: Dr. Gislinde Bovet (SK Aus-, Fort- und Weiterbildung), Henri Viquerat, (SK Klinische Psychologie), Hans Werner Stecker vom VPP im BDP, der Landesvorsitzende von NRW Christian Demmler, der Vorsitzende der BV-Studierende Claus Unger, dazu die Mitglieder des erweiterten Vorstandes der Sektion ABP Helge Halbensteiner, Elisabeth Götzinger, Laszlo Pota, Dr. Doubrawa, Werner Lohl, Roscher sowie Mitglieder der Sektion ABP und die Fachgruppenvorsitzende der Sektion Klinische Psychologie Clivia Langer sowie Rolf Horak von der Jacobs Universität Halberstadt-Stendal.
Der Vortrag von Dr. Worringen stand unter dem Titel »Psychologische Berufsgruppen in der medizinischen Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung «. Die DRV Bund selbst hatte 2010 noch keine Bachelors angestellt. In der Klassifikation therapeutischer Leistungen (KTL) werden die in den Kur- und Rehabilitationseinrichtungen durchzuführenden Maßnahmen und die entsprechenden Berufsgruppen aufgeführt: Diplom-Psychologen und Master der Psychologie, Psychologische Psychotherapeuten, Bachelors Psychologie, Psychologisch-technische Assistenten (PsTA). Es wurden die Tätigkeitsbeschreibungen der einzelnen Berufsgruppen in ihrer Abgrenzung voneinander vorgestellt. Tariflich sind die Diplom-Psychologen und Master der Psychologie in EG 13, BAT II/I, die Bachelors Psychologie in EG 9, die PsTA in EG 6/VI MT Ang.-BfA eingruppiert – dies im Einklang mit der Gewerkschaft ver.di und dem BDP.
Der Vortrag von Fredi Lang fasste den Bologna-Prozess von seinen Anfängen bis heute zusammen. Er stellte die BDP-Auffassung zu den Aufgabengebieten der Bachelors dar in Abgrenzung zu Psychologinnen und Psychotherapeutinnen sowie als Berufsbezeichnung für den Arbeitsmarkt.
In der anschließenden Diskussion wurde festgestellt, dass noch keine Erfahrungen mit Bachelors im Beruf vorliegen, dass die große Mehrheit der Bachelors das Studium mit dem Master abschließen will, oft, um danach eine Psychotherapieausbildung zu beginnen.
Von verschiedenen Seiten wurde betont, dass die größte Sorge der Bachelors darin bestehe, keinen Master- Studienplatz zu bekommen. Die Versammlung war sich einig, dass für die Bachelors im BDP Unterstützung organisiert werden soll, z.B. Beratungsmöglichkeiten zu frühen Zeitpunkten des Studiums, damit sich im Bachelor- Master-Studium keine »Sackgassen « bilden. Die Arbeit mit und für die Bachelors im BDP fand ihre Fortsetzung in der Bachelor-Kommissionssitzung im Dezember 2010 und in einem weiteren Workshop der Sektionen Aus-, Fort- und Weiterbildung, Angestellte und Beamtete Psychologen/ innen und der BV Studierende im März 2011.
Elisabeth Götzinger