Wie Corona nicht nur unsere Arbeit verändert: Virtueller Neujahrsempfang der Landesgruppe NRW

Ganz im Zeichen der Zeit verlegte die Landesgruppe ihr traditionelles Neujahrsfrühstück in den virtuellen Raum: Ergebnis war ein Mix aus spannenden Beiträgen, virtuellen Diskussionen und einem lebhaften Austausch im Chat zwischen den 100 Teilnehmenden.  

Nach einladenden Worten seitens der Vorsitzenden der Landesgruppe NRW, Petra Jagow, des Landesgruppenvorstandes sowie des Vizepräsidenten des BDP, Gunter Nittel, widmete sich Peter Müller-Eikelmann in seinem äußerst spannenden Einstiegsvortrag ganz dem 75. Verbandsjubiläum. Sehr abwechslungsreich skizzierte er die Entwicklung des BDP von seiner Gründung 1946 in Hamburg bis heute und regte dabei immer wieder die Diskussion an über die Diskrepanz zwischen dem Berufsbild von Psychologinnen und Psychologen und den oftmals von falschen Vorstellungen gefärbten Ansprüchen und Wahrnehmungen psychologischer Laien an den Berufsstand.   

Im anschließenden Expertinnen- und Experten Panel, moderiert von Dipl.-Psych. Thomas Webers (Editor in Chief bei der Wirtschaftspsychologie aktuell), berichteten Prof. Dr. Simone Fühles-Ubach von der Technischen Hochschule Köln, Prof. Dr. Jan Dettmers (FernUniversität Hagen) sowie die Geschäftsführerin der UFASHOW&FACTUAL Medienproduktion Ute Biernat von ihren persönlichen Erfahrungen mit den durch Corona bedingten Veränderungen in der eigenen Arbeit: So unterschiedlich die jeweiligen Anforderungen an Arbeitstätige auch sein mögen, einig waren sich die Expertinnen und Experten, dass neue Formen der Arbeit zumindest teilweise beibehalten werden. Als Auslöser werden hierfür v.a. positive Erfahrungen mit neuen Arbeitsweisen, z.B. der Wegfall von Pendelzeiten im mobilen Arbeiten, genannt. Herausforderungen sahen die Expertinnen und Experten vor allem im Wegfall der persönlichen Kommunikation, die sich aus zufälligen Begegnungen ergibt, dem „Flurfunk“, der Integration neuer Mitarbeitender in bestehende Teams bzw. Erstsemesterstudierender in den Uni-Alltag und Anforderungen an die Arbeitsgestaltungskompetenz Beschäftigter. Lebhaft diskutiert wurde vor allem die Rolle von Führungskräften in dieser neuen Arbeitswelt.        

Abschließend gaben stellvertretend für den psychologischen Nachwuchs Katharina Koslowski und Sina Weickgenannt vom BDP-S einen sehr persönlichen Einblick in den veränderten Studienalltag: Während es früher darum ging, das Leben um das Studium zu organisieren, passt sich der Studienalltag nun persönlichen Bedingungen an. Positiv werden z.B. Online Vorlesungen empfunden, die jederzeit und so häufig wie gewünscht abgerufen werden können. Bedauern äußerten die Studierenden im Wegfall der persönlichen Begegnungen, ob in der Vorlesung, der Unimensa oder abends beim gemütlichen Beisammensein. Dies betrifft insbesondere Erstsemesterstudierende. Höhere Semester trifft vor allem der Wegfall von Nebenjobs oder Praktikumsmöglichkeiten.         

Die Teilnehmenden nutzten parallel den Chat für lebhaften Austausch und Diskussion. Abschließend erhielt der Neujahrsempfang sehr viel Beifall - Letztendlich freuen sich jedoch alle auf das nächste persönliche Treffen.

Dr. Roscoe Araujo, Prof. Simone Fühles-Ubach, Ute Biernat, Prof. Jan Dettmers und DP Thomas Webers (v.o.l.n.u.r.)

Dr. Roscoe Araujo, Prof. Simone Fühles-Ubach, Ute Biernat, Prof. Jan Dettmers und DP Thomas Webers

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