Welttag der seelischen Gesundheit: Suizid ist vermeidbar

Der Welttag der seelischen Gesundheit am 10. Oktober 2019 thematisiert in diesem Jahr die Prävention von Suiziden. Der BDP fordert in diesem Zusammenhang die Politik auf, die psychologische Gesundheitsversorgung in Deutschland finanziell und personell an die bestehenden Bedarfe anzupassen.

Alle 40 Sekunden stirbt ein Mensch durch Suizid, rund 800.000 Menschen sind es pro Jahr. Gerade unter jungen Menschen ist die Selbsttötung eine der Haupttodesursachen. Trotz der genannten Zahlen ist die Verfügbarkeit und Qualität von Daten zu Suizid und Suizidversuchen ungenügend – oft ist die Datenlage aufgrund des vorherrschenden Tabus vage.

Dabei sind Suizide vermeidbar. Einige der präventiven Maßnahmen, die ergriffen werden können sind etwa:

  • Früherkennung und Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen, chronischen Schmerzen oder akuter emotionaler Belastung
  • Verantwortungsbewusste Berichterstattung durch die Medien
  • Schulische Interventionen
  • Nachsorge für Menschen, die Selbstmordversuche unternommen haben

Gleichzeitig wird vielerorts an der psychologischen Gesundheitsversorgung gespart. Auch mit dem neuen Psychotherapiegesetz müssen angehende Psychotherapeut*innen ihre Weiterbildung zum Teil selbst finanzieren. Psychiatrischen Abteilungen in Krankenhäusern fehlt es an Personal, sodass eine bedarfsgerechte Versorgung nicht gewährleistet ist.

Der BDP sieht dies kritisch. „Obwohl die Bedarfe in der psychologischen Gesundheitsversorgung deutlich sichtbar sind, reagiert die Politik unzureichend. Im Anbetracht der zunehmenden psychischen Erkrankungen in unserer Gesellschaft ist dies nicht der richtige Weg“, erklärt Prof. Dr. Michael Krämer, Präsident des BDP.

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Psychologie und Gesundheit
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