PM: Volkskrankheiten und die Psychologie – Quelle für Gesundheit

Steigende Raten von psychischen Störungen und Belastungen verursachen nicht nur Kosten, sondern schränken auch in hohem Maße die Lebensqualität ein. Die Psychologie hat Vieles zur Gesunderhaltung und Heilung beizutragen. „Die psychische Gesundheit muss stärker berücksichtigt werden“, erklärt Sabine Siegl, Präsidentin des Berufsverbandes Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP). „Wir als Psychologen möchten unseren Beitrag zum Erhalt von Lebensqualität und Teilhabe, zur Verminderung der Belastungen sowie zur Vermeidung von Erkrankungen leisten.“
Der BDP-Bericht „Die großen Volkskrankheiten – Beiträge der Psychologie zu Prävention, Gesundheitsförderung und Behandlung“ gibt einen wissenschaftlichen Überblick und formuliert deutlich Empfehlungen für die Gesellschaft und die Politik.

„Psychische Störungen sind die teuerste Erkrankungsgruppe überhaupt, wenn man neben subjektivem Leid und monetären Krankheitskosten auch ihre gesellschaftliche Krankheitslast berücksichtigt“, so Professor Dr. Frank Jacobi von der Psychologischen Hochschule Berlin (PHB). Psychische Störungen sind Volkskrankheiten, weil sie aufgrund großer Verbreitung und großer wirtschaftlicher Auswirkungen sozial besonders ins Gewicht fallen. Bei fast jedem Dritten unter 45 Jahren in Deutschland tritt innerhalb eines Jahres eine psychische Störung auf. Sie sind sehr häufig mit chronischen Erkrankungen verbunden und verursachen diese sogar.

Dauerhaft hohe Belastungen münden in Gesundheitsproblemen, die schwerwiegend werden können, wie zum Beispiel Rückenschmerzen und Burnout. „Es sind vorwiegend die Bedingungen in der modernen Arbeitswelt, die zum Burnout führen, nicht so sehr die psychische Verfassung der Menschen“, erläutert Julia Scharnhorst vom BDP-Fachbereich Gesundheitspsychologie. „Burnout ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und kann nicht, wie vielfach angenommen, allein von den Betroffenen gelöst werden.“

Auch übergewichtige (adipöse) Menschen weisen eine erhöhte Rate bei psychischen Erkrankungen auf. „Neben den medizinischen mit Adipositas zusammenhängenden Risikofaktoren sind die weitreichenden psychosozialen Konsequenzen zu beachten“, betont Professor Dr. Petra Warschburger von der Universität Potsdam. „Der Einbezug psychologischen Wissens in Prävention und Therapie der Adipositas ist unverzichtbar, gerade wenn es um nachhaltige Erfolge geht.“

Von Depression, Burnout, Adipositas über Koronare Herzerkrankung, Rückenschmerz bis hin zu Krebs und Diabetes reicht das Spektrum des BDP-Berichts, der am 21. September 2012 vorgestellt wurde. Auf 112 Seiten erläutern namhafte Experten ihre Einschätzung, welches Potenzial die Psychologie hat.

Ansprechpartner für Organisationen:
Fredi Lang, f.lang@bdp-verband.de

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Pressemitteilung
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