Resolution der VPP-VertreterInnenversammlung am 20. März 2011 zum geplanten Versorgungsgesetz

Mit der geplanten Veränderung der Bedarfsplanung muss die Versorgung psychisch kranker Menschen verbessert werden, auch wenn hierfür zusätzliche Mittel notwendig sind. Neben der Orientierung an der Morbidität ist die zur Verfügung zu stellende Psychotherapiekapazität durch eine kleinräumige Versorgungsplanung anzupassen.
Denn: Krankenkassenreporte weisen Jahr für Jahr eine Zunahme psychischer Erkrankungen auf. Dem steht keine ausreichende Zahl an Behandlungsplätzen gegenüber. Es bestehen deutschlandweit unzumutbare Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz, auch in Ballungsgebieten, die nach der bisherigen Bedarfsplanung als überversorgt gelten.
Diese Bedarfsplanung ist anachronistisch. Sie setzt auf der Anzahl an zugelassenen PsychotherapeutInnen am 31. August 1999 auf und hat den Ist-Zustand zu diesem Zeitpunkt zum Soll erklärt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Zulassungsverfahren der berechtigten PsychotherapeutInnen noch nicht abgeschlossen. Eine Korrektur dieser Verhältniszahlen nach epidemiologischen Kriterien ist zwingend geboten.

Berlin, den 20. März 2011

(Diese Resolution wurde einstimmig beschlossen von der turnusgemäßen Frühjahrs-VertreterInnenversammlung des VPP im Jahr 2011.)

Veröffentlicht am:
Kategorien:
SK VPP
Ambulante Versorgung
Gerechte psychotherapeutische Versorgung
Logo Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V.

Wir unterstützen alle Psychologinnen und Psychologen in ihrer Berufsausübung und bei der Festigung ihrer professionellen Identität. Dies erreichen wir unter anderem durch Orientierung beim Aufbau der beruflichen Existenz sowie durch die kontinuierliche Bereitstellung aktueller Informationen aus Wissenschaft und Praxis für den Berufsalltag.

Wir erschließen und sichern Berufsfelder und sorgen dafür, dass Erkenntnisse der Psychologie kompetent und verantwortungsvoll umgesetzt werden. Darüber hinaus stärken wir das Ansehen aller Psychologinnen und Psychologen in der Öffentlichkeit und vertreten eigene berufspolitische Positionen in der Gesellschaft.

Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen