Rückblick auf das EFPA Presidents Council Meeting in Kiew

Prof. Dr. Michael Krämer berichtet vom EFPA Presidents Council Meeting, welches am 29. November 2019 in Kiew stattfand.

Neben den Mitgliedern des Executive Committee (EC) der EFPA nahmen Vertreterinnen und Vertreter von 12 der 37 Mitgliedsverbände teil. Somit waren weniger Verbände als bei früheren Treffen präsent. Die Diskussionen waren dennoch intensiv und fruchtbar. 

Das im Sommer 2019 gewählte executive board der EFPA hat seine Arbeit aufgenommen und fragte die Anwesenden nach möglichen Themenschwerpunkten in der aktuelle Amtsperiode. Ein Thema war die Steigerung der politischen Wirksamkeit der EFPA. Weiterhin wurden u.a. Prävention, Entwicklungsbedingungen von Kindern und Jugendlichen sowie der Klimawandel und dessen Auswirkungen als mögliche Themenschwerpunkte vorgeschlagen.

Michael Krämer berichtete als Vertreter der deutschen Föderation den Stand der Dinge des Verfahrens zur Novellierung des Psychotherapeutengesetzes.

Der neue EFPA-Präsident, Christoph Steinebach,  kündigte an, dass bis 2021 ein „model code“ erarbeitet werden soll, der für nationale Regulierungen der psychologischen Berufstätigkeit relevant sein wird. Da dieses Thema auch in Deutschland diskutiert wird, sollte die deutsche Föderation davon im Kontext der Forderung nach einem Psychologinnen/Psychologen-Gesetz profitieren können.

Um die Zusammenarbeit in der EFPA effektiver zu gestalten, soll in einer Pilotphase versucht werden, ein Netzwerk mittels einer virtuellen Plattform zu etablieren, in dem Mitglieder unterschiedlicher nationaler Verbände sich themenbezogen austauschen können. Wenn dies erfolgreich ist, soll mittelfristig die Zahl der Präsenztreffen reduziert werden.   

EuroPsy-Zertifikat: 24 nationale Verleihungskomitees sind akkreditiert. Im Anerkennungsverfahren befinden sich Belgien, Luxemburg, Malta und Ukraine. Ca. 4200 Zertifikate sind verliehen worden. Zum Arbeitsfeld Psychotherapie gibt es spezifische Nationale Anerkennungskommissionen in Finnland, Russland, Spanien und der Türkei; zum Arbeitsfeld Work & Organisation in Finnland, Norwegen und Spanien. Die Übergangsbestimmung für ein vereinfachtes Anerkennungsverfahren sollen für neu hinzukommende Länder verlängert werden. Auch wird diskutiert, ob eine dauerhafte Verleihung des Zertifikats eingeführt werden soll. Bisher ist die Gültigkeit zeitlich beschränkt und muss regelmäßig erneuert werden. Geplant ist ein Video zum Bewerben des Zertifikats. Mit Portugal war eine Vereinbarung getroffen worden, dass alle entsprechend ausgebildeten dortigen Verbandsmitglieder das Zertifikat erhalten sollen (ca. 8.000). Die operative Umsetzung ist wegen IT-Problemen noch nicht vollständig bewältigt worden. Auch Großbritannien äußert erneut Interesse an einer verbandsweiten Verleihung an seine Mitglieder. Die von der EFPA organisierten „train the trainer“ workshops, um die Qualifikation der Supervisoren im praktischen Jahr zu sichern, sollen weiter angeboten werden. Angeregt wird hierfür zusätzlich eine online-Version.

Das nächste PCM soll am 08. Mai 2020 in Belgrad stattfinden. Der nächste European Congress of Psychology wird 2021 in Ljubljana, Slowenien durchgeführt werden.

Prof. Dr. Michael Krämer

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