Internationaler Graphologentag 2019 am 26.10.2019

Internationaler Graphologentag 2019 des Berufsverbandes geprüfter Graphologen/Psychologen (BGP) am 26.10.2019 in München, mit Referat von Renate Joos "Schrift und projektive Verfahren aus entwicklungspsychologischer Perspektive".

Bericht von Renate Joos über den Graphologentag

Die Tagung wurde von Herrn Dr. H. Ploog in München geleitet. Das Programm wurde von den Referenten Dr. U. Imoberdorf (Schweiz), Dr. A. Telgenbüscher, Dr. Hagenmeyer, Dr. A. Burns (Schweiz), Dr. M.A. Nauer (Schweiz), S. Grawehr (Schweiz), R. Gosemärker und R. Joos, reichhaltig gestaltet und war gut besucht. Der Bogen spannte sich weit mit Reflexionen und Fragen zum Schreiben als Weg zur Selbstfindung und Darstellung der Entwicklung von Persönlichkei-ten, die noch nach Jahrzehnten anhand der Schriften nachvollziehbar ist. Die Bedeutung, mit der Hand zu schreiben, wurde häufig betont. Durch praktische Beispiele wurde deutlich, wie die Handschriftdiagnostik zur Abklärung von Funktionsprofilen, zu psychischen Interaktionsfeldern, Entwicklungspotentialen, Konfliktbereichen und Problemlagen im beruflichen Umfeld eingesetzt werden kann. Zum Abschluss wurde an Teut Wallner im Nachzeichnen seiner Vita gedacht.

Zum Referat von Renate Joos: "Schrift und projektive Verfahren aus entwicklungs-psychologischer Perspektive"

Die Entwicklung eines Menschen ist zeitlebens nie abgeschlossen. Sieht man die Handschrift als Wesen, so wird der Betrachter – wie bei der Konfrontation mit einem Kunstwerk – beteiligt und angeregt in einen Dialog mit der sich darstellenden Persönlichkeit zu treten. Bei der Schrift spielen Aspekte wie Motorik, Alter, Krankheiten oder soziales Umfeld eine Rolle, die es zu beachten gilt. Die Graphologie ist in der Lage, retrograde Untersuchungen durchzuführen, die reliabel sind, indem aufgrund eines vorliegenden Lebenslaufs festgestellt werden kann, ob die Aussagen zutreffen. Sie kann aber auch Verlaufsanalysen erstellen, indem sie in chronologischer Vorgehensweise Schriften z.B. von der Schulzeit bis ins hohe Alter untersucht. Zu berücksichtigen ist, dass diese Untersuchungen immer individuell vorgenommen werden müssen. Dabei spielen persönliche Ereignisse, z. B. die Einschulung, die „Umerziehung“ eines Linkshänders zum Rechtshänder, oder historische Begebenheiten, z.B. Krieg und Vertreibung, eine Rolle, die dem Schriftpsychologen bekannt sein müssen. Die Referentin veranschaulichte dies an einigen sehr beeindruckenden Beispielen.

Hier zum Bericht über den Graphologentag:

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