FAQ
Wie werde ich Psychologin / Psychologe

Psychologin/Psychologe

Psychologinnen und Psychologen haben ein fünfjähriges Psychologiestudium absolviert und sich dabei für mehrere traditionelle Anwendungsfelder (Klinische Psychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie, Pädagogische Psychologie). Sie haben in mindestens einem der Felder, bzw. häufiger in zwei Anwendungsfeldern der Psychologie durch eine hohe Zahl von Leistungspunkten eine vertiefte Kompetenz erworben. Psychologinnen und Psychologen in den Regionen und mit besonderen bzw. spezialisierten Kompetenzprofilen sind im Psychologenportal gelistet.

Psychologische Kompetenz ist in vielen Berufsbildern erforderlich und daher auch in ärztlichen Profilen vertreten. Im Bereich der psychotherapeutischen Versorgung ist vor über 20 Jahren die Berufsgruppe der Nervenärztinnen/ Nervenärzte durch psychotherapeutische fachärztliche Profile ergänzt worden. Unterschiede zum Beruf Psychologin/Psychologe und Psychologischer Psychotherapeutin/Psychotherapeut bestehen insbesondere in der fünfjährigen grundständigen akademischen Ausbildung in Medin bzw. Psychologie.

Bachelor Psychologie

Der erste akademische Abschluss Bachelor in Psychologie vermittelt grundlegende Kompetenzen und Basiswissen zu Verhalten und Erleben, Entwicklungsprozessen, sozialpsychologischen und biologischen Faktoren menschlichen Lebens und Zusammenlebens, Persönlichkeitsaspekten, Motiven und Gefühlen. Hinzu tritt Kernkompetenzen in Methoden und diagnostischen Vorgehensweisen in der Psychologie und Anwendungskompetenzen bezogen auf Niveaus und Fragestellungen mittlerer bzw. begrenzter Komplexität. Diesen Absolventen empfiehlt der BDP aufgrund ihrer hochwertigen Ausbildung zusätzlich zum akademischen Grad die Disziplin zu erwähnen und sich Bachelor Psychologie zu nennen.

Master / Diplom (Psychologin, Psychologe)

Psychologische Fragestellungen enthalten regelhaft eine hohe Komplexität mit vielen relevanten äußeren und inneren Einflüssen und Dynamiken sowie offenen und unbekannten Aspekte und diverse Aufgaben und Ziele. Daher hat sich europäisch und international das Masterniveau und in manchen Ländern und Bereichen sogar das Fachpsychologen bzw. Doktorniveau als Anspruchsniveau für psychologische Dienstleistungen institutionell und ambulant etabliert. In Deutschland entsprechen daher die Masterprogramme in Psychologie dem verbreiteten zweijährigen Standard. In ihnen werden diagnostische und Interventionskompetenzen theoretisch sowie praktisch erweitert und vertieft und besondere Anwendungskompetenzen in einem bzw. mehreren Feldern und Anwendungsfächer erworben.

Die Berufsbezeichnung „Psychologe/Psychologin“ ist (noch) nicht gesetzlich durch ein Berufsgesetz definiert, wird aber gesetzlich dadurch geschützt, dass Kundinnen / Kunden, Vertragspartnerinnen / Vertragspartner und Verbraucherinnen / Verbraucher nicht über die Befähigung in die Irre geführt werden dürfen (§ 5 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb). Der Bundesgerichtshof hatte schon 1985 entschieden, dass man sich nicht als praktischer Psychologe bezeichnen darf, wenn man nicht Diplom-Psychologe ist (BGH I ZR 147/85) ist und das OLG Schleswig wiederholte 2019 (Az. 6 U 16/15), dass Psycholog*in nur sein kann, wer Psychologie studiert hat. Im Prinzip alle Psycholog*innen haben einen Diplom- oder äquivalent einen B.Sc plus M.Sc-Abschluss im Studienhauptfach Psychologie, treten so an den Märkten auf und festigen damit jeweils die schon immer bestehende und berechtigte Erwartung, allein mit der Berufsbezeichnung diese fachliche Qualifikation auf diesem akademischen Grad (Diplom/Master) darzustellen. Die Erwartung umfasst z.B. auch die sogenannte Schweigepflicht, d.h. das geschützte Anvertrauen in Form von prozessualen Zeugnisverweigerungsrechten, wie sie rechtlich nur Berufspsychologinnen und Berufspsychologen haben.

Logo Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V.

Wir unterstützen alle Psychologinnen und Psychologen in ihrer Berufsausübung und bei der Festigung ihrer professionellen Identität. Dies erreichen wir unter anderem durch Orientierung beim Aufbau der beruflichen Existenz sowie durch die kontinuierliche Bereitstellung aktueller Informationen aus Wissenschaft und Praxis für den Berufsalltag.

Wir erschließen und sichern Berufsfelder und sorgen dafür, dass Erkenntnisse der Psychologie kompetent und verantwortungsvoll umgesetzt werden. Darüber hinaus stärken wir das Ansehen aller Psychologinnen und Psychologen in der Öffentlichkeit und vertreten eigene berufspolitische Positionen in der Gesellschaft.

Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen