BEGIN:VCALENDAR VERSION:2.0 PRODID:https://www.bdp-verband.de/ BEGIN:VEVENT DTSTAMP:20251213T231021Z UID:event15062024693df25dbde662.51046606 DTSTART:20240615T073000Z DTEND:20240615T150000Z LOCATION:AETAS Lebens- und Trauerkultur, Baldurstraße 39 39, 80638 München SUMMARY:Leben UND Tod. Dialogtag mit Suizidhinterbliebenen DESCRIPTION:Im geschützten Rahmen haben sie die Möglichkeit\, Suizidhinterbliebenen Fragen zu stellen und sich dem Thema im offenen Austausch mit Betroffenen zu nähern. Die Veranstaltung findet von 9:30 bis 17:30Uhr in den Räumlichkeiten der AETAS in München statt.\nJährlich sterben in Deutschland über 10.000 Menschen durch Suizid – 28 pro Tag. Hinter jeder Zahl verbirgt sich die Lebens- und auch Todesgeschichte eines Vaters\, Bruders\, Onkels\, Partners\, einer Mutter\, Tochter\, Schwester\, Freundin\, eines Kollegen oder Mitschülers. Sie alle hinterlassen Angehörige und Freunde\, die oft traumatisiert und mitunter rat- und hilflos lernen müssen mit ihrer neuen Realität umzugehen. „Leider wird das Thema Suizid in der Gesellschaft häufig tabuisiert und stigmatisiert. Das führt dazu\, dass Suizidhinterbliebene ihre Last oft allein tragen müssen\, da ihr Umfeld mit der Situation nicht umzugehen weiß oder das nötige Verständnis fehlt“\, sagt Renata Bauer-Mehren\, Mitbegründerin des Vereins „Mitten im Leben“. Die Ausbilderin in Mediation\, Supervisorin\, Gruppen- und Trauerbegleiterin mit Schwerpunkt Suizid arbeitet seit über 30 Jahren mit Hinterbliebenen zusammen. „Deshalb möchten wir mit unserem Dialogtag einen Raum für alldiejenigen schaffen\, die in ihrem Berufsalltag unweigerlich mit dem Thema Suizid Kontakt haben“\, erklärt Bauer-Mehren.\nDer Verein „Mitten im Leben“ lädt Pädagog:innen\, Therapeut*innen\, Lehrer*innen\, Seelsorger*innen\, Personaler*innen\, Polizist*innen\, Feuerwehrleute und Mitarbeitende der Krisenprävention dazu ein\, über den theoretischen Tellerrand hinaus zu blicken und sich dem Thema Suizid durch den persönlichen Austausch mit Suizidhinterbliebenen zu nähern. Dany Brüls\, Vorsitzende des Vereins „Mitten im Leben“ und Trauerbegleiterin sagt: „Während sich ein:e Suizident:in die Frage "\;Leben oder Tod?"\; stellt\, lautet die unabänderliche Realität jedes Hinterbliebenen: Leben UND Tod. Eltern\, Geschwister\, Partner:innen tragen schwer\, lebenslang und unterschiedlich an dieser endgültigen letzten Entscheidung des geliebten Menschen. Um die Realität der Hinterblieben verstehen und einordnen zu können\, braucht es den direkten Austausch. Diesem wollen wir während des Dialogtags mittels verschiedener Formate Raum geben.“&\;nbsp\;\nZITAT Prof. Dr. Willi Butollo\, emeritierter Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Ludwig-Maximilians-Universität München:&\;nbsp\; „Die Kombination aus Trauer und Trauma führt bei Hinterblieben oft zu quälenden Zuständen. Der Verlust eines geliebten Menschen scheint an sich schon häufig unfassbar und die Einsamkeit kann sich erdrückend anfühlen. Das wird noch verstärkt\, wenn die Umstände des Todes Merkmale traumatischer Erfahrungen haben. Unabhängig von spezifischen Hilfen gilt aber stets\, dass Hinterbliebene ein verständnisvolles Umfeld brauchen. Und Verständnis kommt bekannterweise von Verstehen. Mit Hinterbliebenen in den direkten Austausch zu gehen kann dabei helfen\, deren Sichtweise kennenzulernen\, anzunehmen und in den jeweiligen Kontext zu setzen. Deshalb ist der Dialogtag von „Mitten im Leben“ eine besondere Gelegenheit für alle\, die in ihrem beruflichen Alltag mit dem Thema konfrontiert sind.“\nZITAT Christian Ude\, Oberbürgermeister München a.D.: „Mitten im Leben“ sind wir doch alle. Aber manche wollen raus. Halten es nicht mehr aus. Und schaffen Fakten. Das reißt uns aus der Mitte raus. Macht uns ratlos und traurig\, lässt uns Verantwortung und Schuld spüren\, zu spätes Mitleid und Zorn\, für den wir uns auch noch schämen. Über Schande spricht man nicht. Aber Schweigen macht noch einsamer. Und hilfloser. Ein Teufelskreis\, der ins Dunkel führt. Da braucht es eine Initiative\, die die Mauer des Schweigens durchbricht\, nicht tadelt\, sondern hilft\, so lange Zeit\, wie es dafür braucht\, mit so viel Erfahrung\, die es dafür schon längst gibt. Aber man muss diese Chance auch ergreifen.\nZITAT Carmen Sturz\, Krisenintervention (KIT):&\;nbsp\; Mit dem Thema Suizid sind wir sehr oft in unseren Einsätzen konfrontiert. Es ist leider in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabu und deshalb unterstützen wir als Kriseninterventionsteam den Dialogtag des Vereins „Mitten im Leben“. Suizid muss enttabuisiert werden – es kann jeden zu jeder Zeit treffen. Gerne wird versucht\, den Suizid zu verheimlichen und ihn als Unfall gegenüber anderen darzustellen. Das muss aufhören – alle können darüber sprechen\, wie über andere Todesarten auch. Dies geschieht auf dem Dialogtag und es ist enorm wichtig\, alle Menschen dafür zu sensibilisieren. Der Austausch\, die Erfahrung\, der Umgang damit\, sind enorm wichtig\, dass durften meine Kollegen und ich persönlich vor zwei Jahren erleben.&\;nbsp\;\nDialogtag „Leben und/oder Tod. Die Realität nach einem Suizid“ Datum: 15.06.2024\, 9:30 - 17:30Uhr Veranstaltungsort: AETAS\, Baldurstr. 39\, 80638 München Programm: https://www.mittenimleben.eu/dialogtag/&\;nbsp\; Anmeldung: Über die Webseite www.mittenimleben.eu oder info@mittenimleben.eu&\;nbsp\; Unkostenbeitrag: €40 inklusive Verpflegung\nÜber Mitten im Leben e.V. Nach dem schweren Verlust durch Suizid bietet der gemeinnützige Verein „Mitten im Leben“ Hinterbliebenen eine sichere Anlaufstelle. Hier haben sie die Möglichkeit mit anderen Betroffenen in Kontakt zu treten und sich in geschützter Atmosphäre auszutauschen. Gleichzeitig setzt sich der Verein für die Enttabuisierung des Themas Suizid ein.&\;nbsp\; &\;nbsp\; END:VEVENT END:VCALENDAR