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BDP Psychologinnen und Psychologen empfehlen Strategie zur psychologischen Versorgung von ukrainischen Kriegsflüchtlingen

Pressemitteilung

BDP Psychologinnen und Psychologen empfehlen strategisches Vorgehen

Strategie zur psychologischen Versorgung von ukrainischen Kriegsflüchtlingen

Die beispiellose Zahl der akut belasteten und traumatisierten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine stellen die Institutionen des Gesundheitswesens in Deutschland vor große Herausforderungen. Akute eigene Lebensbedrohung, Tod und Zerstörung mitzuerleben, nahestehende Menschen zurücklassen zu müssen und ein fundamentaler Bruch in der eigenen Biographie bergen die Gefahr einer tiefgreifenden psychischen Traumatisierung. Psychische Belastungssyndrome bis hin zu Traumafolgestörungen in dieser Größenordnung psychotherapeutisch versorgen zu können, ist für die Regelversorgung in Deutschland angesichts ohnehin langer Wartezeiten auf Psychotherapieplätze kaum realisierbar.

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) fordert daher die Bundesregierung, alle Landesregierungen und Kommunen dazu auf, sofortige und umfängliche Maßnahmen zu ergreifen, die eine psychologische Versorgung der Geflüchteten aus der Ukraine gewährleisten.

Dazu muss eine vollständige psychologische und traumatherapeutische Versorgungskette frühzeitig aktiviert und mit entsprechenden Mitteln ausgestattet werden. Nur so kann eine Überlastung der Versorgungskapazitäten im Bereich der Psychotherapie vermieden und den Betroffenen zielgerichtet und angemessen geholfen werden. In einer umfassenden, multiprofessionellen und multimodalen Präventionsstrategie müssen die verschiedenen Glieder der Versorgungskette systematisch aufeinander aufgebaut und miteinander verzahnt werden. Dazu gehören auch psychologische Notfallversorgung und Psychotherapie (s. Anlage).

„Eine bedarfsgerechte psychologische und traumatherapeutische Versorgung ist für die erfolgreiche Akuthilfe und Stabilisierung von Kriegsflüchtlingen von zentraler Bedeutung und verringert langfristig individuelle und gesellschaftliche Belastungen“, so Dr. Meltem Avci-Werning, Präsidentin des Berufsverbands. „Der BDP appelliert eindringlich an alle Verantwortlichen, frühzeitig eine adäquate Versorgungsstrategie zu initiieren. Dazu bieten wir allen Verantwortlichen unsere Expertise und Unterstützung an.“

Ansprechpartnerin: Dr. Meltem Avci-Werning, Präsidentin BDP

Kontakt: presse@bdp-verband.de

Anlage zur Pressemitteilung

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) vertritt die beruflichen Interessen der niedergelassenen, selbständigen und angestellten/ beamteten Psychologinnen und Psychologen aus allen Tätigkeitsbereichen. Als der anerkannte Berufs- und Fachverband der Psychologinnen und Psychologen ist der BDP Ansprechpartner und Informant für Politik, Medien und Öffentlichkeit. Der BDP wurde vor über 75 Jahren am 5. Juni 1946 in Hamburg gegründet. Heute gehören dem Verband rund 11.000 Mitglieder an.

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Krieg gegen die Ukraine
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