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70 Jahre Weltkindertag – BDP appelliert in Richtung Politik: Kinderrechte und Kinderschutz müssen deutlich ernster genommen werden

Pressemitteilung

Berlin, 20.09.2024: Unter dem Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft“ findet am 20. September der Weltkindertag 2024 statt. Die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Rechte gelten seit 1992 auch in Deutschland. Danach hat jedes Kind das Recht auf Freiheit, Gleichheit, Bildung, Gesundheit und Fürsorge. Um diese Rechte ist es allerdings in Deutschland nicht immer gut bestellt. Hier ist die Politik gefragt, Maßnahmen zu ergreifen und Rahmenbedingungen zu schaffen, die es allen Kindern ermöglichen, sich gut zu entwickeln und das Leben frei zu gestalten.

Im Bericht der WHO-UNICEF-Lancet-Kommission (2020), die sich aus einem Team internationaler Expert*innen für Kindergesundheit zusammensetzt, heißt es, „trotz dramatischer Verbesserungen in unterschiedlichen Lebensbereichen wie der Sicherheit, Ernährung oder Bildung in den letzten Jahrzehnten, stehen Kinder aktuell vor einer ungewissen Zukunft. Klimawandel, Umweltzerstörung, Völkerwanderungen, Kriege und andere Konflikte, Pandemien sowie eine wachsende soziale Ungleichheit bedrohen die (psychische) Gesundheit und die Zukunft von Kindern weltweit.“ 

Aus dem Bericht geht deutlich hervor, dass die gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen, ökologischen, sozialen und technologischen Veränderungen der letzten Jahre bei jungen Menschen weltweit zu starken Verunsicherungen führen, in dessen Folge vor allem auch eine Zunahme an psychischen Erkrankungen zu verzeichnen ist.

So hat beispielsweise auch die COPSY-Längsschnittstudie (Ravens-Sieberer et al., 2023) gezeigt, dass die Einschränkungen und Unsicherheiten bezüglich der Zukunft während der COVID-19-Pandemie von Kindern und Jugendlichen als besonders belastend empfunden wurden. Der deutliche Anstieg an psychischen Auffälligkeiten und psychosomatischen Reaktionen konnte damit in einen direkten Zusammenhang gebracht werden. So korrelieren Berichte über depressive Verstimmungen oder einer Angstsymptomatik mit vermehrten Angaben zu Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit oder Bauchschmerzen. Risikofaktoren wie ein niedriger sozioökonomischer Status oder Probleme im Elternhaus haben dabei die Entwicklung psychischer Probleme häufig noch verschärft.

In einer Zeit der Krisen und Umbrüche ist es eine der größten Herausforderungen überhaupt, für Kinder und Jugendliche die Voraussetzungen für mehr Wohlbefinden und Gesundheit, besonders auch eine psychische Gesundheit, zu schaffen. Gerade die psychische Gesundheit im Kindes- und Jugendalter ist der entscheidende Indikator für Resilienz und eine erfolgreiche Lebensgestaltung im Erwachsenenalter. 

Kinder bilden die Gesellschaft von morgen. Und nur, wenn wir Kindern und Jugendlichen das Rüstzeug dafür mitgeben, werden sie den Mut, die Kraft, das Wissen, das Vertrauen und die Zuversicht haben, die sie benötigen, um sich den zukünftigen Herausforderungen zu stellen und die Vielzahl an Krisen zu bewältigen. Deshalb feiern weltweit mehr als 145 Staaten jedes Jahr den Weltkindertag, um auf die Bedürfnisse von Kindern aufmerksam zu machen, Themen wie Kinderrechte in den Mittelpunkt zu stellen und in den Fokus des öffentlichen Bewusstseins zu rücken. Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) sendet in diesem Jahr einen deutlichen Appell in Richtung Politik, den häufig geäußerten Bekundungen für mehr Kindeswohl endlich auch Taten folgen zu lassen. 

Ihre Ansprechpartnerin:
Bettina Genée
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fon: +49176 58868222
Mail: presse@bdp-verband.de
 

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