Wissenschaft braucht Vielfalt, wenn sie für die Fragen einer vielfältigen Gesellschaft Antworten finden will. Der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft erinnert daran, dass die Wissenschaft alles andere als repräsentativ für die Gesellschaft besetzt ist: Schließlich ist weltweit ist nur ein Drittel der Beschäftigten in der Wissenschaft weiblich. Die Gründe für dieses Ungleichgewicht sind komplex.

Zwar sind seit dem Wintersemester 2021/22 mehr weibliche als männliche Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben und auch in der Psychologie kennen wir dieses Verhältnis seit vielen Jahren (WS 2021/22: 75,2 % Studentinnen, Quelle: https://hochschuldaten.che.de). Auch bei den Studienabschlüssen in der Psychologie überwiegt die Zahl der Absolventinnen die der Absolventen, der Anteil der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen liegt bei zwei Dritteln (PRU 1-2023) und bei den Promovierenden haben Frauen zahlenmäßig die Nase vorn (2021: 1.079 ggü. 2.675, Quelle: Destatis). 

Doch leider kehrt sich das Verhältnis dann auf den nächsten Karrierestufen um: 2020 waren in der Psychologie 502 Professorinnen neben 660 Professoren zu verzeichnen (PRU 1-2023). Hier gibt es auch bei der eigenen Profession weiteren Handlungsbedarf. Gleichstellungsorientierte Politik kann wirken. Ebenso hilfreich sind Rollenvorbilder, von denen wir stellvertretend an dieser Stelle nur einige hervorheben, die der BDP in den letzten Jahren (mit-)ausgezeichnet hat: Ursula Lehr (verst.), Eva Jaeggi, Barbara Krahé, Anke Ehlers, Doris Bischof-Köhler, Herta Flor und Amélie Mummendey (verst.). Die Beschäftigung mit dem jeweiligen Werdegang und Werk mag viele Kolleginnen inspirieren und motivieren. 

Weiterführende Links: 

Frauen in der Wissenschaft: Entwicklungen und Empfehlungen (Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina e.V.; Stellungnahme September 2022) 

Frühere Preisträgerinnen und Preisträger Deutscher Psychologie Preis

Preise und Auszeichnung des BDP