Wenn ein Systemzertifikat u.a. aus Kostengründen für nicht angemessen gehalten wird, dann sollte trotzdem versucht werden, die Risikoanalyse als Verfahren zu dokumentieren. Es geht dabei hauptsächlich um die Schwachstellenanalyse. Da die Angehörigen des Psychologen- und des Psychotherapeutenberufs bereits ihre berufliche Schweigepflicht einhalten, ist die etwas mühselig aber nötig, künstlich die Rolle eines böswilligen Außenbetrachters einzunehmen und hypothetisch zu betrachten, wo man bei sich Daten entwenden (kopieren) oder Daten verlieren könnte.
Typische Schwachstellen sind z.B. der Internetzugang von dem Computer aus, auf dem auch die berufsgeheimnisgeschützten und sonstigen personenbezogenen Daten gespeichert sind. Es sind die Datentransporte von A nach B, z.B. von zu Hause zur Arbeitsstelle usw. Es ist der Zugang zu den technischen Anlagen durch Dritte, z.B. Kollegen oder Familienangehörige (und deren Besucher). Zu prüfen ist der Weg von Datenübermittlungen an Dritte. Gibt es gegen Datenverlust ein ausreichendes Backupsystem? Welche Dritten haben, wenn ich Daten über den Netzwerkdrucker drucke, Zugang zum (mir vielleicht völlig unbekannten) Druckerspeicher? Wer kommt an meinen Anrufbeantworter, wenn ich nicht da bin, z.B. die Putzkräfte? Wie verhält es sich mit den arbeitsteilig eingebundenen Dritten usw.