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Pressemitteilung
Nr. 10/10
28. Juli 2010
Trauer ist nicht gleich Trauma
Bei der Massenpanik auf der Love Parade am Samstag in Duisburg sind 21 Menschen
zu Tode gekommen und mehr als 500 verletzt worden. Noch viel mehr Menschen haben
diese Ereignisse direkt miterlebt oder später in den Medien von ihnen erfahren.
Viele unmittelbar von dem Ereignis Betroffene erleiden derzeit psychische Beeinträchtigungen.
Nicht alle benötigen eine Traumabehandlung oder Psychotherapie. Der BDP
warnt davor, Trauernde und Traumatisierte in einen Topf zu werfen.
Wer nicht traumatisiert ist, sondern nur ergriffen von dem Gesehenen oder Gehörten,
sollte Gelegenheiten suchen, um trauern zu können. Wer traumatisiert ist,
benötigt in erster Linie keine Trauerarbeit, sondern professionelle Unterstützung
in der Traumabewältigung. Wer mit Traumatisierten, wie dies derzeit zum
Teil geschieht, lediglich Trauerarbeit macht, hält den Trauerzustand aufrecht
und verhindert, dass die Erfahrungen in die eigene Biographie integriert werden
können, das Trauma also bewältigt wird.
Deutliches Zeichen für ein mögliches Trauma ist, dass nicht nur bloße
Erinnerungen immer wieder auftauchen, wie das bei Trauernden der Fall sein kann,
sondern dass die schlimmen Bilder der Extremsituation sich immer wieder aufzwängen
und das gewohnte Schlaf-, Sozial- oder Arbeitsverhalten deutlich einschränken.
Der BDP hat zum Thema Umgang mit Traumata häufig gestellte Fragen entwickelt,
die auf seiner Website abrufbar sind.
Menschen, die darüber hinaus Hilfe benötigen, können sich an die
vom BDP zertifizierten Notfallpsychologen wenden. Der BDP hat auf seiner Homepage
eine Liste dieser Anbieter eingestellt. Telefonischen Rat gibt die Hotline des
Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBK.
Der BDP weist in diesem Zusammenhang kritisch darauf hin, dass es in Deutschland
keine geklärte Kostenübernahme für notfallpsychologische Angebote
gibt, an die sich Betroffene niedrigschwellig für kurzfristige Hilfe wenden
können.
Armin Traute
Christa Schaffmann, Pressesprecherin
Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin
Tel. 030 - 209 166 620
Fax: 030 - 209 166 680
E-Mail: presse@bdp-verband.de
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